Bei strahlendem Sonnenschein und großem Besucherandrang fand am vergangenen Sonntag der Tag der offenen Tür im Knoblauchsland statt. In insgesamt 16 Betrieben und Einrichtungen konnten die Besucherinnen und Besucher einen spannenden Blick hinter die Kulissen des regionalen Gemüseanbaus werfen – vom Freiland- und Gewächshausanbau über moderne Landtechnik bis hin zu traditionellen Pferdekutschenfahrten.
Als Ehrengäste nahmen Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber sowie der Landtagsabgeordnete Thomas Pirner, Mitglied des Landwirtschaftsausschusses im Bayerischen Landtag, an der Veranstaltung teil. „Das Knoblauchsland zeigt heute eindrucksvoll, wie moderne Landwirtschaft, Innovation und Tradition miteinander verbunden werden können. Das Knoblauchsland ist auf breiter Ebene ein erfolgreicher Vorreiter für Innovation und Technik. Damit das so bleibt, setze ich mich als Ausschussmitglied weiterhin mit Nachdruck dafür ein“, sagte Thomas Pirner im Gespräch mit lokalen Landwirten.
Ein besonderer Programmpunkt war die Übergabe eines Förderbescheids für das Projekt „Wasserverband 4.0“ durch Umweltminister Glauber. Der Freistaat Bayern unterstützt das Digitalisierungsprojekt des Wasserverbands Knoblauchsland (WVK) mit 500.000 Euro im Rahmen eines Pilotförderprogramms. „Mit dem Projekt Wasserverband 4.0 setzen wir neue Maßstäbe für eine nachhaltige und digitale Wasserversorgung in einem der bedeutendsten Gemüseanbaugebiete Bayerns. Ich danke allen Abgeordneten und Mitarbeitenden in den beteiligten Ministerien für die Unterstützung“, betonte Stefan Hußnätter, Verbandsvorsteher des Wasserverbands Knoblauchsland, bei der Übergabe des Förderschecks.
Hintergrund: Projekt „Wasserverband 4.0“ – Digitalisierung für eine nachhaltige Landwirtschaft
Das Knoblauchsland steht aufgrund seiner sandigen Böden und der geringen Niederschläge vor besonderen Herausforderungen bei der Bewässerung. Der Wasserverband Knoblauchsland betreibt bereits hochmoderne Anlagen und plant in den kommenden zwei Jahren die vollständige Digitalisierung seiner Wasserentnahmestellen und Verteilorgane.
Kern des Projekts ist der Einsatz von IoT-Technologien (Internet of Things) sowie hochsensibler Sensorik, um Bodenfeuchte, Wetterdaten und technische Parameter in Echtzeit zu erfassen. Die Daten werden zentral ausgewertet, wodurch eine automatisierte und präzise Steuerung der Bewässerungssysteme ermöglicht wird – wassersparend, effizient und exakt angepasst an die tatsächlichen Bedürfnisse der Pflanzen.
Ideale Technologie hierfür bietet möglicherweise die in Erlangen und Nürnberg vom Fraunhofer IIS entwickelte mioty-Technologie – ein LPWAN-Funkstandard, der speziell für großflächige, energieeffiziente und zuverlässige IoT-Anwendungen konzipiert wurde.
Mit diesem Leuchtturmprojekt wird nicht nur ein innovativer Schritt in Richtung smarter Landwirtschaft getan – es zeigt auch, wie der Freistaat und regionale Initiativen gemeinsam zukunftsweisende Lösungen fördern und umsetzen.